Mehr Grün für die Prager Straße in Dresden

Veröffentlicht von Ingrid Voigtmann am

Zwölf neue Bäume – auch zur Erinnerung an Udo Jürgens

Seit Ende Juli können Besucher der Prager Straße zwischen Kugelhaus und dem Gebäude Prager Spitze einen Bauzaun mit Tafel sehen, darauf zu lesen steht, dass das Straßen- und Tiefbauamt zwölf neue Bäume pflanzt.

Geplant sind zwölf Japanische Schnurbäume (Sphora japonica) – die im Block von drei mal vier – künftig eine Art Schatten spendendes Baumdach bilden und einen grüner Eingang zur Prager Straße darstellen. Die neuen Bäume werten den bisher asphaltierten Wiener Platz erheblich auf.

Die Bäume sind eine optimale Wahl für die überwärmte Innenstadt, denn sie sind hitzeresistent und pflegeleicht. Sie können bis zu 25 Meter hoch und ihre Baumkronen bis zu 15 Meter breit werden. Die Blütezeit reicht von August bis September. Japanische Schnurbäume stehen zum Beispiel als Allee auf dem Dr.-Külz-Ring und sind dort eine als Naturdenkmal (ND) ausgewiesene Baumgruppe.

Die Begrünung und Gestaltung der Prager Spitze durch einen Baumblock wurde bereits mit der Sanierung der Prager Straße nach dem Hochwasser im Jahre 2002 geplant und ist Bestandteil des Maßnahmenkonzeptes zur Sucht- und Kriminalprävention für den Wiener Platz von 2019.

Gleichzeitig entsteht auch ein Areal, das einen besonderen Bezug zu Udo Jürgens hat. Der Dresdner Thomas Hoegg hatte die Idee zu einer Spendenaktion, denn Udo Jürgens war immer das Verbindende wichtig. Bäume, Umwelt und die Zukunft des Planeten haben ihn mit zunehmendem Alter bewegt.

„Ihr seid der erste Ton, der aus der Seele dringt. Ihr seid das Samenkorn, mit dem ein Baum beginnt …“ – sind Zeilen eines Songs von Udo Jürgens.

In seinem Andenken Bäume zu pflanzen, wird jetzt Wirklichkeit. Für die 12 Bäume spendeten Fans, Sympathisanten und Freunde seiner Musik rund 90.000 Euro auf das Spendenkonto der Landeshauptstadt Dresden.

Die Innovation: Schwammstadt-Prinzip
Regenwasser wird für Trockenphasen gespeichert

Zur Anpassung an den Klimawandel wird das Regenwasser für diese Bäume nach dem Schwammstadt-Prinzip gespeichert.

Dazu wird eine gemeinsame Baugrube ausgehoben, die Sohle mit Betonitbahnen abgedichtet und mit insgesamt rund 400 Kubikmetern Baumsubstrat aufgefüllt. Dies entspricht einem verfügbaren Wurzelraum von 33 Kubikmetern pro Baum. Das Substrat funktioniert wie ein Schwamm, es kann in seinen kleinen Hohlräumen Wasser speichern und zeitverzögert in Trockenphasen wieder abgeben.

Doch zunächst werden die Jungbäume über das bei Straßenbäumen übliche Bewässerungssystem in Stammnähe bewässert. Wenn die Bäume dann größer werden und im Substrat wurzeln, erhalten sie das Regenwasser aus der Prager Straße. Dieses wird von der Oberfläche in eine Kastenrinne geleitet und gelangt von da aus über Sickerrohre in die Baumgrube.

Weitere Informationen zur Aktion