Großer Garten Dresden durch Klimawandel gefährdet

Veröffentlicht von Ingrid Voigtmann am


Die beiden trockenen Sommer 2018 und 2019 haben massive Auswirkungen auf den Gehölzbestand im Großen Garten Dresden. Bereits 2018 stellten Mitarbeiter des Gartenbereiches Schadsymptome an Bäumen fest, zum Beispiel vorzeitigen Laubabfall, Wipfeldürre und Totholzäste.

„Im diesjährigen Sommer, nach einem trockenen Frühjahr und einem nicht ausgeglichenen Grundwasserspiegel setzte sich dieser Trend fort. Totholzanteil und komplett abgestorbene Bäume häuften sich“, so die SBG (gGmbH).

Eine abgestorbene etwa 150 Jahre alte Hängebuche im Großen Garten Dresden gehört leider auch zu den Hitzeopfern.

 

Aktuelle Statistik

Während die Baumpfleger im Großen Garten Dresden mit seinen insgesamt fast 20000 Bäumen im Jahr 2017 nur 36 Baumfällungen vornehmen mussten, fielen im Vorrjahr 56 oft alte und wertvolle Gehölze der Kettensäge zum Opfer und für das Jahr 2019 stieg die Zahl bis August auf bereits 100 Fällungen. Zusätzlich treten bei den durch Trockenheit geschwächten und geschädigten Bäumen verstärkt Pilzkrankheiten auf, wie zum Beispiel die gefürchtete Rußrindenkrankheit. Waren daran im Sommer 2018 noch 11 Bäume erkrankt und mussten gefällt werden, so sind in diesem Jahr aktuell bereits 32 Bäume betroffen.

„Die Schäden aus den letzten sehr trockenen Sommern sind wahrscheinlich erst in vier oder fünf Jahren feststellbar. Man stelle sich bereits strategisch auf die Folgen des Klimawandels für historische Garten- und Parkanlagen ein, so die SBG (gGmbH).

Was kann getan werden?

Anders als im Forst, kann in denkmalgeschützten Gärten ein Baum nicht durch eine andere Art ersetzt werden. So schnell wie möglich soll gehandelt werden, um die historischen Gärten in ihrem Bestand als Kunstwerke zu erhalten: Sorgsames Bewässern als lebensverlängernde Maßnahme für geschädigte Bäume. Statt Deutscher Eichen könnten Mittelmeer-Eichen folgen. Alternativ sollen kleine Setzlinge der sterbenden Bäume unter intensiver Betreuung vor Ort aufgezogen werden. Die Kosten für die Baumpflege werden um 15 bis 30 Prozent steigen.

Spenden auch Sie für nachgepflanzte Bäume im Großen Garten Dresden!

Der Große Garten gehört mit einer Ausdehnung von 1,9 km mal 0,95 km zu den größten Parks in der Stadt Dresden. Er wurde in der Barockzeit 1676 auf Geheiß von Kurfürst Johann Georg III. angelegt und mehrfach erweitert.