Die Blut-Buche – Ursprung und Besonderheiten

Veröffentlicht von Ingrid Voigtmann am

Blut-Buche im Sommer

Herr Dr. Rogler aus Dresden spendete kürzlich für die 2016 im Großen Garten nachgepflanzte Blut-Buche (Fagus sylvatica ‚Atropurpurea‘) am Schmuckplatz des Großen Gartens. Er berichtete im Vorfeld sehr Interessantes zum Ursprung dieser Baumart.

Blut-Buchen sind seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Rund 99% aller heute existierenden Exemplare sollen auf die sogenannte Mutterblutbuche aus dem Jahre 1690 aus dem Possenwald nahe der Stadt Sondershausen in Thüringen, zurückgehen.

Hier waren rund um den Baum die sogenannten 11 Schwestern gekeimt, bei denen die Zucht der Blut-Buchen gezielt begann. Zweige dieser Blut-Buchen wurden auf den Stamm normaler Rotbuchen aufgepfropft, so wie es im Obstbau üblich ist.

Als Parkbaum fand die Blut-Buche europaweit großes Interesse, so dass ein sehr früher Abkömmling im Londoner Hyde Park zu finden war und sich der Baum von dort aus weiter ausgebreitet hat.

Besonderheiten

Die Blut-Buche ist also eine mutierte Rotbuche. Der Hauptunterschied zwischen den beiden laubabwerfenden Sorten der Buche liegt wie aus dem Namen ersichtlich, in der Blattfärbung. Während die Rotbuche im Frühjahr grüne Blätter trägt, die sich zum Herbst hin in ein Rot wandeln, ist die Blattfärbung der Blut-Buche bordeauxrot, die sich später zu einem matt-schwarzroten Ton färbt und der Blut-Buche ihren Namen gibt. Die besondere Rotfärbung entsteht, weil in den Blättern der rote Farbstoff Cyanidin in einem so hohen Maße vertreten ist, dass er die grünen Farbstoffe (Chlorophyll) nahezu vollständig überdeckt

Blut-Buchen verlieren im Verlauf einer Vegetationsperiode ihre rote Farbe, sie vergrünen allmählich und können im Herbst schwieriger als Blut-Buchen zu erkennen sein.

 

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