Der Ostereierbaum
Bedeutung und Tradition
Die Tradition, zu Ostern bemalte Eier an die Bäume zu hängen, hat einen frühen Ursprung: Eier galten als Zeichen der Fruchtbarkeit, als Sieg des Lebens über den Tod. Dieses Symbol passt noch heute gut zum Frühling, in dem die Vegetation plötzlich wieder neu zum Leben erwacht. Die bunten Farben am Ostereierbaum vertreiben die kalte und karge Jahreszeit. Gleichzeitig erwachen auch unsere Bäume aus dem Winterschlaf und schenken uns eine reiche Blütenpracht.
Der Osterbaum im Christentum
In der christlichen Religionslehre steht der Osterbaum nicht nur für den Frühlingsbeginn. Er bezeichnet den Zeitpunkt von Tod und Auferstehung Jesu Christi. In den Häusern stehen Zweige, an denen bemalte Ostereier hängen. Und auch im Osterkörbchen, welches in der Osternacht geweiht wird, dürfen sie nicht fehlen.
Ein Osterbaum geht um die Welt
Im Jahr 1965 beschloss Familie Kraft in Saalfeld zur Osterzeit für ihre Kinder den Apfelbaum im Vorgarten mit bunten Eiern zu schmücken. Es begann mit 18 Eiern. Doch jedes Jahr kamen ein paar mehr dazu, da auch das Bäumchen stetig wuchs. Gleichzeitig mit der Menge der Ostereier wuchs auch die Zahl an Besuchern, die den Ostereierbaum in Saalfeld betrachten wollten. Fotografen, Kameraleute und die Presse aus aller Welt stürmten Jahr für Jahr den Garten, um die vielen selbst gestalteten Eier zu bestaunen. Ab dem Jahr 2012 hingen am Baum unglaubliche 10.000 Eier. Und kein Ei gleicht dem anderen! Sie werden handbemalt, bestickt, umhäkelt oder beklebt und jedes ist ein Unikat.
Nachdem die Familie nach 50 Jahren das alljährliche Projekt aus Altersgründen an den Verein „Freunde des Saalfelder Ostereierbaums“ abgegeben hat, führt dieser die Tradition nun an einem vor zwei Jahren gepflanztem Apfelbaum im Schlosspark fort.